Hörgeräte bei Tinnitus: Eine Erleichterung für Betroffene

In Deutschland leiden rund 2,7 Mio. Menschen unter chronischen Tinnitus. Studien belegen, dass davon gut 55% zugleich eine Hörbeeinträchtigung haben. Interessant ist nämlich, dass das Ohrgeräusch häufig genau die Frequenz widerspiegelt, die die Betroffenen am schlechtesten hören können. Bei einem Hörverlust ist die Signalübertragung von Ohr zu Gehirn beeinträchtigt. Diese fehlgeleiteten Signale werden in der Symptomatik dann als Pfeifen, Rauschen, Piepen oder ähnliches (= Tinnitus) wiedergegeben.

Wie Hörgeräte bei Tinnitus helfen können

  • Klangtherapie: Viele moderne Hörgeräte verfügen über eine sogenannte Tinnitus-Masker-Funktion. Dabei werden angenehme Geräusche wie Meeresrauschen oder weißes Rauschen erzeugt, die den Tinnitus überdecken oder in den Hintergrund drängen können. Das Ziel der Klangtherapie ist es, dem Gehirn beizubringen, den Tinnitus als unwichtiges Geräusch zu interpretieren und die Symptome somit zu lindern.
  • Verbesserung der Hörfähigkeit: Bei Menschen, die neben Tinnitus auch an einem Hörverlust leiden, können Hörgeräte die allgemeine Hörfähigkeit verbessern. Dadurch wird Ihre Umwelt deutlicher wahrgenommen, was dazu führen kann, dass der Tinnitus weniger dominant erscheint.
  • Ablenkung und Entspannung: Durch die Verstärkung von Umgebungsgeräuschen können Hörgeräte dazu beitragen, die Aufmerksamkeit vom Tinnitus abzulenken. Zudem kann das Hören von angenehmen Klängen wie Musik oder Naturgeräuschen eine entspannende Wirkung haben und somit den Stress reduzieren, der oft mit Tinnitus einhergeht.
  • Kognitive Entlastung: Ein Hörverlust verursacht durch fehlende Sprachschärfe eine höhere kognitive Leistung. Dies kann sich ermüdend auswirken. Durch die individuelle Einstellung der Hörsysteme auf Ihren Hörverlust haben Sie über den Tag hinweg „leichteres“ Hören und die Höranstrengung wird reduziert. Was gerade abends, wenn Sie zu Bett gehen, den Tinnitus mindern kann.
  • Individuelle Anpassung: Moderne Hörgeräte können individuell an die Bedürfnisse des Tinnitus-Patienten angepasst werden. So kann beispielsweise die Art und Lautstärke der Maskierungsgeräusche genau eingestellt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
    Auch mittels Notch-Therapie besteht die Möglichkeit, den Tinnitus zu behandeln.

Tinnitus als Vorbote eines Hörsturzes

Nehmen Sie den Tinnitus ernst. Ist die Ursache Stress, kann er Vorbote eines plötzlichen Hörverlustes sein.
Symptome sind:

  • meist einseitig
  • Das Ohr ist wie in Watte gepackt
  • plötzlich starker Tinnitus
  • Schwindelgefühle

Hier suchen Sie bitte sehr zeitnah einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Ärztin auf. Die Chancen, die Folgen zu begrenzen, stehen in den ersten Stunden nach dem Hörsturz besonders gut.

Anlaufstellen HNO-Bonn:

  • Uniklinikum, Venusberg-Campus 1, 53127 Bonn, Tel: 0228 2870
  • Waldkrankenhaus, Waldstraße 73, 53177 Bonn, Tel: 0228 383 996
  • alle HNO-Praxen

Anlaufstellen in HNO-Beuel:

  • HNO-Praxis H.J. Brenig & Dr. med. Tarek Deri
  • HNO- Praxis Frau Dr. med. dent. Sibylle Plehn
  • HNO- Praxis Dr. med. Bergmann-Fischer
  • HNO Praxis Dr. Rüdiger Junker

Fazit: Hörgeräte als wertvolle Unterstützung bei Tinnitus

Hörgeräte können bei Tinnitus eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie das Ohrgeräusch maskieren, die Hörfähigkeit verbessern, von dem Tinnitus ablenken, Entspannung fördern und die kognitive Leistung steigern. Es ist wichtig zu betonen, dass Hörgeräte den Tinnitus nicht heilen können. Sie können jedoch dazu beitragen, die Wahrnehmung des Tinnitus zu reduzieren und somit die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern.

Wenn Sie unter Tinnitus leiden, sollten Sie einen HNO-Arzt in Beuel und Umgebung aufsuchen, um die für Sie geeignete Behandlungsmethode zu finden. Unsere individuelle Beratung und Anpassung der Hörgeräte können dann einen großen Beitrag zur Linderung des Tinnitus beitragen.

Häufig gestellte Fragen zu Hörgeräten bei Tinnitus

Können Hörgeräte den Tinnitus verschlimmern?

In der Regel verschlimmern Hörgeräte den Tinnitus nicht. Im Gegenteil, sie können durch die Maskierung und Ablenkung sogar zu einer Linderung beitragen. Eine individuelle Anpassung durch einen Fachmann ist jedoch wichtig, um sicherzustellen, dass die Hörgeräte richtig eingestellt sind und keine unangenehmen Nebenwirkungen verursachen.

Es gibt verschiedene Arten von Hörgeräten, die bei Tinnitus eingesetzt werden können. Die Wahl des geeigneten Hörgerätes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Grad des Hörverlusts, der individuellen Tinnitus-Wahrnehmung und den persönlichen Vorlieben des Betroffenen.

Die Tinnitus-Notch-Therapie von Signia kommt ohne zusätzliches Geräusch aus. Ganz im Gegenteil: Die Klanganteile im Bereich des Tinnitus werden aus der Hörgeräte-Übertragung entfernt (engl. Notch = Aussparung), so dass Ihr Gehirn den Tinnitus nicht mehr so stark wahrnimmt.  

Die Wirkung von Hörgeräten bei Tinnitus kann individuell unterschiedlich sein. Einige Menschen bemerken bereits nach kurzer Zeit eine Linderung, während es bei anderen etwas länger dauern kann. Eine regelmäßige Nutzung der Hörgeräte und eine gute Anpassung sind wichtig, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.

In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Hörgeräte, wenn ein nachweisbarer Hörverlust vorliegt. Auch bei Tinnitus ohne Hörverlust können die Kosten in einigen Fällen übernommen werden, wenn der Tinnitus eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellt. Es empfiehlt sich, vorab mit uns Kontakt aufzunehmen, um die individuellen Voraussetzungen zu klären.

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